Bad Boys gewinnen erstes Testspiel
Sieben Zuschauer und jede Menge Regentropfen haben sich am letzen Samstag ins Maitenbether Stadion an der B12 begeben, um dem ersten Testspiel der Bad Boys im Jahre 2006 beizuwohnen. Gegner war eine Studenten-Auswahl, die sich aus starken Einzelspielern zusammensetzte. Und diejenigen Besucher, welche an diesem trüben und regnerischen Nachmittag dem Fußballspiel den Vorzug vor einem gemütlichen Tag auf der Couch mit Frau und Kind gaben, wurden besonders in der ersten Hälfte mit vielen Toren belohnt. Aufgrund der mangelnden Spielpraxis war den Bad Boys vor allem in der Anfangsphase die fehlende Abstimmung untereinander anzumerken. So war es auch nicht verwunderlich, dass Fichtner bereits nach zwei Minuten den Ball aus dem Netz holen durfte. Nach einem Steilpass in den Strafraum nutze ein Gästestürmer die erste Unsicherheit in der Abwehr und schob den Ball aus kurzer Distanz am verblüfften Torwart vorbei in den Kasten.
Die Bad Boys zeigten sich jedoch nur kurz geschockt und ein Doppelschlag des beweglichen und ausnahmsweise im Abschluß sicheren Sven, der mit seinem Bruder Mark, genannt "the Shark", den Sturm bildete, sorgte kurze Zeit später für die 2:1 Führung. Beide Treffer waren das Resultat von schnellen und präzisen Kontern, wobei das zweite Tor ein sehenswerter Schuss in den Winkel war. Artistische und gewagte Torschüsse, Dribblings und Kabinettstückchen ist der geneigte BadBoys-Zuschauer ja von seinem technisch gesegneten aber oft zu sorglos und kunstvoll agierenden offensiven Mittelfeldmann Sven "Diego" Read gewohnt, komplett neu war allerdings das er damit auch mal ins Tor traf und was Zählbares zustande brachte. Wer von den derart überrascht staunenden Fans nun erwartete, dass das Heimteam nun seinen Rhythmus finden und das Spiel endlich mal beherrschen würde, wurde schnell eines besseren belehrt. Zwei vermeidbare Abspielfehler im Mittelfeld der Bad Boys sorgten innerhalb weniger Minuten für zwei Gegentreffer. Während Fichtner beim 2:2 keine gute Figur machte, als er sich von einem alleine auf das Tor zustürmenden Gegenspieler tunneln ließ, war er beim 2:3 chancenlos. Ein Spieler der Studentenauswahl zog trocken aus zehn Metern ab und der Ball schlug unhaltbar im Kreuzeck ein.
In dieser Phase des Spiels versuchte Abwehr-Leuchtturm Hirt das Spiel an sich zu ziehen, um Ruhe in diese hektische Partie zu bekommen. Er war es dann auch, der mit einem langen Pass auf den baumlangen Sturmtank Mark den Ausgleich einleitete. Dieser bediente uneigennützig an der Strafraumgrenze seinen Bruder, der aus der Tiefe des Raums mit einem gefühlvollen Lupfer den gegnerischen Torwart bezwingen konnte. Und kaum hatte sich der Beifall gelegt, spielte die wieselflinke Flügelflitzerin Pointner auf der rechten Seite ihren Gegenspieler schwindlig und bediente mustergültig Sven Read, der mit seinem vierten Treffer an diesem Tag die Führung besorgte. Kurz darauf hatte Hirt, nachdem Abwehr-Terrier Sticher zum widerholten Male mit übermenschlichem Einsatz einen Gegenangriff abgefangen hatte, noch die Chance zum 5:3, doch er scheiterte aus kurzer Distanz am vermaledeiten Pfosten. Und während sich die Bad Boys noch über diese vergebene Chance ärgerten, fiel nach einem schnellen Spielzug der Gäste der Ausgleich. Ein Gegner hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und spielte den Ball von der Torauslinie in den Rücken der Abwehr, wodurch ein Stürmer den Ball ungehindert unter die Latte befördern konnte. Vor dem Pausenpfiff hatten beide Teams noch weitere Tormöglichkeiten, die jedoch nichts mehr einbrachten.
Nachdem das Heimteam in der ersten Halbzeit besonders durch Anfälligkeiten im defensiven Bereich ihre Anhänger in Rage versetzte, sah man in Abschnitt zwei eine komplett besser eingestellte Mannschaft. Waren in der ersten Hälfte noch Abstimmungsdefizite zwischen den Abwehrspielern, inklusive Torwart, zu beobachten, stand man nun hinten sicher. Sticher und Pointner machten die Außenseiten dicht und brachten ihre Gegenspieler unter Kontrolle. Dafür konnte sich nun der elegant spielende und im Stellungsspiel überragende Libero "The Hammer" Hirt besser ins Angriffspiel einschalten und wurde auch kurz nach der Pause bereits mit einem Tor belohnt. Nach Zuspiel vom Strafraum-Phantom Sven Read zog er unhaltbar für den Gästekeeper ab und sorgte für das 5:4. Einige Minuten später revanchierte sich Hirt dann und spielte Sturmtank Mark die Pille exakt in den Lauf, wodurch der jüngere Read den Ball mit einem gwohnt trockenen Distanzschuss über die Linie bugsieren konnte. Im weiteren Verlauf zeigten sich die Bad Boys vor dem Tor plötzlich zu verspielt. Anstatt bei den sich nun ergebenden vielen Möglichkeiten den schnellen Abschluss zu suchen, wurde versucht, den Ball über die Linie zu zaubern, was jedoch aufgrund des nassen Rasens meist misslang.
Und dieses Auslassen der Chancen hätte sich beinahe gerächt. Der Gegner kam nun wieder besser in Spiel und die wenigen Fehler in der Abwehr der Bad Boys wurden von Gegner genutzt. Doch "Katze" Fichtner konnte zwei Schüsse aus kurzer Distanz heldenhaft parieren. Ansonsten hatte sich die Studentenauswahl aufgrund des engmaschigen Abwehrnetzes auf Weitschüsse verlegt, die Tormann Fichtner jedoch entschärfen konnte. Einige Fans waren bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom Sieg überzeugt. Abwehr-Rauhbein Sticher belehrte diese Pessimisten dessen ungeachtet einige Minuten vor Schluss mit einem sehenswertem Solo, das er zum vorentscheidenden 7:4 abschloss. Anschließend taten sich beide Teams nicht mehr weh. Der Schlusspunkt war allerdings der Studentenauswahl vorbehalten. Ein schnell ausgeführter indirekter Freistoss brachte ein Gästestürmer am Fünfmeterraum in Position und führte zum 7:5 Endstand.
